Bewusster Reisen - Seen und Wälder schützen
Artikel von Felix
Unsere Wälder und Seen sind immer stärker gefährdet. Wie Du sie besser schützen kannst erfährst du hier!
Die Faszination, die von glasklaren Seen und majestätischen Wäldern ausgeht, zieht jährlich etliche Besucher in seinen Bann. Wer mal „raus in die Natur“ möchte, der stellt sich wahrscheinlich genau das vor. Ein Platz am See inmitten eines lauschigen Wäldchens. Genau dieser Vorstellung eifern jedes Jahr immer mehr Reisende und Camper nach, die auf der Suche nach dem perfekten Spot sind. Doch während wir die wundersamen Kulissen dieser Landschaften genießen, tragen wir auch eine große Verantwortung für ihren Schutz. Auf der Suche nach Abenteuern und neuen Entdeckungen müssen wir uns bewusst machen, wie unser Verhalten diese kostbaren Ökosysteme beeinflusst. Deswegen wollen wir Dir in diesem Artikel zeigen, wie Du bewusstes Reisen und traumhaften See- oder Walddestinationen verbinden kannst. Du erfährst, wie Du als Camper dazu beitragen kannst, die einzigartige Schönheit von Seen und Wäldern zu bewahren, damit zukünftige Generationen sie ebenfalls erleben und entdecken können. Lass uns gemeinsam erkunden, wie bewusstes Reisen nicht nur zu unvergesslichen Erlebnissen führt, sondern auch einen positiven Beitrag zum Erhalt unserer natürlichen Schätze leistet.
Warum müssen wir unsere Seen und Wäldern besonders schützen?
Diese Frage ist uns allen natürlich klar, trotzdem wollen wir nochmals darauf hinweisen, wie wichtig die sensiblen Ökosysteme tatsächlich für uns und unsere Umwelt ist. Zum einen ist jeder See und jeder Wald einzigartig und es gibt kaum schönere Ziele für einen Camping- oder Tagesausflug in die Natur. Diese Orte absoluter Entspannung wollen wir auch in Zukunft besuchen und genießen können. Außerdem protzen gerade diese beiden Naturjuwele nur so vor Biodiversität. Gerade Wälder sind das Zuhause von unzähligen Arten, die mit ihrer Vielfalt ein riesiges Ökosystem bilden. Zudem funktionieren Wälder als gigantischer CO2 Speicher. Allein deutsche Wälder speichern rund 11,4 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid und absorbieren laut statistischem Bundesamt jährlich rund 30,6 Millionen Tonnen CO2. Wälder sind also nicht nur ein Ort, um sich zu erholen, sie erfüllen auch eine wichtige Funktion im Kampf gegen den Klimawandel. Umso eher sollten wir bei Besuchen dieser Naturschauspiele darauf achten, diesen keinen Schaden zuzufügen.
Warum sind unsere Seen überhaupt gefährdet?
Unsere Seen sind leider durch mehrere Faktoren bedroht. Das Umweltbundesamt sieht laut einer Statistik zum Gewässerschutz im Jahr 2021 nur rund 25 % aller deutschen Seen in einem guten oder sehr guten Zustand. Das liegt zum einen an der Verunreinigung des Wassers mit hoher Phosphatkonzentration. Phosphate finden sich vor allem in der Landwirtschaft als Düngemittel, die über das Grundwasser in unsere Flüsse und damit auch Seen gelangt. Die Nährstoffkonzentration in Seen nimmt dadurch stetig zu, was zu vermehrtem Algenwachstum führt. Vielleicht hast du schon einmal von dem Ausdruck gehört, dass ein See „umkippt“. Das mag zunächst verwirrend klingen, jedoch ist damit gemeint, dass das Seesystem durch einen Sauerstoffmangel im Wasser aus der Balance gerät, was Fischsterben, fauligen Geruch und Algenschleim zur Folge hat. Die Lebensräume und das Leben seiner Bewohner ist dadurch also stark gefährdet. Zudem setzen die immer extremeren Niederschlagsmuster und die damit verbundene Änderung des Wasserspiegels den Seen zusätzlich zu. Das sensible Ökosystem See reagiert auf die starken Zuflüsse von Nähr- und Schadstoffen oft negativ. Klar, kannst Du als Camper nicht jede dieser Gefahren selbst beeinflussen, da leider oftmals die Industrie, Landwirtschaft und politische Entscheidungsträger am längeren Hebel sitzen, dennoch lohnt es sich zumindest in den Bereichen, in denen Du selbst einen Einfluss hast, darauf zu achten, bewusste Entscheidungen zu treffen. Wir zeigen Dir, was Du tun kannst!
Wie kann der Schaden an Seen verringert werden?
Das bewusste Reisen beginnt bereits bei der Anreise: Fährst du mit dem Auto, Zug oder Rad? Allein hier die Entscheidung bewusst zu treffen, macht einen großen Unterschied. Während du dir im Zug oder im Bus den entstandenen CO2 -Ausstoß mit den anderen Fahrgästen aufteilst, entsteht im Auto eine viel höhere Emission pro Kopf. Und am besten ist natürlich, Du das Fahrrad 😊 Auch die Auswahl des richtigen Sees kann entscheidend sein: Viele Gewässer sind gerade im Sommer nahezu überfüllt und leiden unter der hohen Besucherlast. Diese wirbeln den Seeboden auf, in dem viele Nährstoffe vorhanden sind. Gerade wenn es noch dazu warm ist, vermehren sich Algen und Bakterien besonders stark. Am See angekommen erst mal in den See zum Abkühlen. Vorher natürlich Sonnencreme auftragen, um keinen Sonnenbrand zu riskieren! Auch hier ist es wichtig, die richtige Sonnencreme zu wählen, denn oft enthalten solche Produkte schädliche Stoffe wie Mikroplastik oder Nanopartikel. Diese Stoffe solltest Du vermeiden. Um Dir die Wahl der richtigen Sonnencreme zu erleichtern, haben wir Dir hier einen Blogartikel verlinkt, in dem alles steht, was Du wissen musst! Die meisten Seen teilen wir uns zudem mit einer Vielzahl von anderen Lebewesen, die genauso das Wasser und seine Umgebung genießen wie wir. Deshalb solltest Du immer respektvoll mit Tieren umgehen und zu laute Musik vermeiden, besonders während der Brutzeit von Wasservögeln. Wie immer gilt natürlich auch hier: Alles, was du mitnimmst, sollte auch spätestens auf dem Heimweg wieder in deiner Tasche oder in einem Mülleimer entsorgt sein. Mit diesen einfachen Tipps kannst du unsere Wälder schützen.
Was gefährdet unsere Wälder?
Ein unfassbares Drittel der gesamten Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Bei so einer gigantischen Fläche kann man wohl kaum von einer Bedrohung für unsere Wälder sprechen, oder? Leider doch! Durch ein Wasserdefizit im Sommer, dass leider von Jahr zu Jahr immer mehr zur Gewohnheit wird, leiden unsere Wälder unter enormer Trockenheit. Das wiederum steigert die Gefahr für Waldbrände enorm. Ganze Landstriche und Wäldern fallen jedes Jahr einer solchen Umweltkatastrophe zum Opfer. Auch die hohe Nachfrage nach Holz macht unseren Wäldern und seinen Bewohnern zu schaffen. Zuletzt kommen auch noch invasive Schädlinge hinzu, die den Baum angreifen und letztendlich sterben lassen. Damit Du auf Deiner Campingreise Wälder erkunden kannst, ohne dabei dem sensiblen Ökosystem zu Schaden haben wir ein paar Tipps zum Thema Waldschutz für Dich!
Wie kann der Wald beim Reisen geschont werden?
Ähnlich wie bereits bei Seen ist natürlich die Anreise entscheidend. Zudem solltest du auch hier besonders darauf achten, keinen Müll zu hinterlassen. Leider gibt es viele Menschen, die den Wald als Mülldeponie missbrauchen, um Entsorgungsgebühren zu umgehen. Das hat verehrende Auswirkungen auf die Natur. Für solche Fälle wollen wir dir einen genialen Begleiter mit auf den Weg geben: Die MÜLLweg! DE App. Solltest du auf deiner Reise über genauso eine wilde Mülldeponie stolpern, kannst du die Stelle in der App einfach melden und deine Daten werden an die zuständige Behörde übermittelt. Noch mehr als am See gilt auch hier: möglichst ruhig verhalten und laute Geräusche vermeiden. Das erschreckt Tiere und besonders Vögel bleiben ihren Nestern fern oder verlassen diese sogar endgültig, wenn sie zu sehr gestört werden.
Kommen wir zum wichtigsten Punkt auf dieser Liste: Lagerfeuer. So schön ein gemeinsames Beisammensitzen an einem prasselnden Lagerfeuer auch sein mag, hierin besteht so ziemlich die größte Gefahr, die Waldbesucher darstellen. Durch Funkenflug oder Nachlässigkeit kann aus einem gemütlichen Feuer sehr schnell ein verheerender Waldbrand werden. Besonders in trockenen Sommern ist das Risiko hoch. Solange keine Sondergenehmigung besteht oder eine offizielle Feuerstelle vorhanden ist, solltest Du also offenes Feuer im Wald auf jeden Fall unterlassen. Die Bußgelder im Zusammenhang mit einem Verstoß gehen schnell in den vierstelligen Bereich und sind somit eine zusätzliche Abschreckung. Auch die Mitnahme von Holz ist grundsätzlich untersagt. Wer zuhause damit heizen möchte oder ähnliches, geht nämlich das Risiko ein, Schädlinge wie Borkenkäfer versehentlich mitzunehmen und in eine neue Umgebung zu immigrieren. In befallenen Gebieten gibt es daher Quarantänezonen, auf die mit Schildern extra aufmerksam gemacht wird.
Wir haben außerdem eine gute Nachricht für Pilzsammler. Das Entnehmen von Pilzen aus der Natur bedroht, laut einer Langzeitstudie aus der Schweiz hat das Sammeln von Speisepilzen keinen Einfluss auf den Pilzbestand der heimischen Wälder. Dabei ist es völlig egal, ob der Pilz abgeschnitten oder einfach herausgerissen wird. Natürlich solltest Du nur Pilze mitnehmen, bei denen Du Dir absolut sicher bist, dass diese essbar sind. Vermeide es außerdem mehr Pilze mitzunehmen als Du selbst benötigst. Nur als „Trophäe” bringen die Gewächse niemandem etwas, erst recht nicht dem Waldboden. Vielleicht interessierst Du Dich ja mehr für Pilze und Kräuter? Dann schau Dir doch mal die Pilz- und Kräuterwanderungen von Wildschytz.de an! Die bieten deutschlandweit genau solche Fortbildungen an.
Zu Deiner eigenen Sicherheit solltest Du außerdem unbedingt vermeiden, Dich bei starkem Wind oder Gewitter in einem Wald aufzuhalten. Durch herabfallende Zweige kann es zu schweren Verletzungen kommen!
Immer mehr Camper und Reisende machen sich auf die Suche nach dem schönsten See oder dem lauschigsten Wald. Da die wachsende Anzahl an Touristen aber auch eine zusätzliche Last in den sensiblen Ökosystemen Wald und See darstellt, ist es wichtig, sich ab und zu bewusst zu machen, dass die Zukunft unserer Wälder und Seen in erster Linie von uns und unseren persönlichen Entscheidungen abhängt. Wir hoffen Du konntest Dich von uns dazu inspirieren lassen, auf Deinem nächsten Trip in die Natur noch bewusstere Entscheidungen zu treffen, um sicherzustellen, dass Seen und Wälder auch in Zukunft von abenteuerlustigen Entdeckern und Campern bestaunt werden können.
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