Camping auf Sardinien - Was du wissen musst
Artikel von Elinor
Camping auf Sardinien: In diesem Artikel erfährst Du alles, was wichtig ist: Camping Costa rei, Geheimtipps und ob Du auf Sardinien mit dem Wohnmobil frei stehen kannst: Los gehts!
Wenn Du Dich in Deinem Campingurlaub an Berglandschaften, mediterranem Klima, endlos blauem Meer und traumhaften Küstenabschnitten erfreuen willst, dann bist Du auf Sardinien gut aufgehoben. Die zweitgrößte Insel im Mittelmeer ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber:innen. Alles, was Du schon immer über Camping auf der schönen Insel wissen wolltest, erfährst Du hier.
Erfahrungen und Tipps - Urlaub Sardinien
Camping auf Sardinien - Anreise
Dass es sich bei Sardinien um eine Insel handelt, haben wir ja schon geklärt. Daher musst Du, bevor Du Sardinien erkunden kannst, mit dem Camper erst einmal einen der Häfen ansteuern, die Fährenverbindungen auf die Insel anbieten. Am Häufigsten wird die Verbindung ab Genua im Nordwestens Italiens genutzt, Du kannst aber beispielsweise auch von Marseille oder Neapel aus ablegen. Am besten erkundigst Du Dich bei den verschiedenen Anbietern für Überfahrten nach Sardinien, die größten sind hier Corsica Ferries, Mobylines und Tirrenia, um die beste Option für Dich herauszufinden, da sich nicht nur der Preis, sondern auch der Ankunftsort auf Sardinien je nach Fährgesellschaft und Ausgangshafen unterscheiden.
Die Überfahrt mit der Fähre dauert, je nach Route, ungefähr zwischen 8 und 14 Stunden. Da kann es mal vorkommen, dass Du oder andere sich seekrank fühlen und typische Symptome wie beispielsweise Übelkeit oder Schwindel einsetzen. Einige gute Tipps für die Prävention und den Umgang mit Seekrankheit findest Du hier.
Sardinien und der Verkehr
Fähre gut überstanden und heil auf der Mittelmeerinsel angekommen? Wunderbar! Dann kannst Du Dich jetzt hinters Steuer setzen und die Natur und Städte Sardiniens erkunden. Grundsätzlich gelten für Sardinien die Verkehrsregeln des italienischen Festlandes. Auf ein paar besondere Verkehrsregeln und Gegebenheiten solltest Du dabei achten:
- Innerorts herrscht für Wohnmobile bis 3,5 Tonnen ein Tempolimit von 50 km/h, außerorts sowie auf den Schnellstraßen darfst Du mit maximal 90km/h unterwegs sein.
- Außerorts musst Du auch tagsüber konstant mit Abblendlicht fahren.
- Auf Bergstraßen haben immer bergabwärts fahrende Fahrzeuge Vorfahrt, es sei denn, in der Nähe befindet sich eine Ausweichmöglichkeit. Auch Linienbusse haben stets Vorfahrt.
- Die Parkplätze sind in den großen Städten je nach ihrer Nutzbarkeit farblich markiert: Schwarz-gelb signalisiert Dir absolutes Parkverbot, Blau weist Dich auf gebührenpflichtige Parkplätze hin, Gelb steht für reservierte Parkplätze (beispielsweise für Taxis oder Busse), rosa Linien kennzeichnen Parkplätze für werdende Mütter bzw. Mütter mit Babies und weiße Linien zeigen kostenlose Parkplätze an. Auch bei letzteren solltest Du trotzdem aufmerksam nach zusätzlichen Beschilderungen Ausschau halten.
- Die Geldstrafen für Verkehrsdelikte fallen gerne mal deutlich höher als in Deutschland aus.
Noch mehr Infos zu den italienischen Verkehrsregeln und der Bedeutung besonderer Verkehrszeichen findest Du hier.
Geheimtipps Camping Sardinien
Wilde Stellplätze und Frei stehen mit dem Wohnmobil auf Sardinien
Prinzipiell ist Wildcampen und Frei stehen in Italien verboten - und genauso sieht es auch auf Sardinien aus. Mitten in der Natur, zum Beispiel in Nationalparks, Wäldern, oder am Strand, darfst Du, um die Natur zu schützen, nicht stehen. Laut ADAC ist auch das Frei stehen auf Straßen und Parkplätzen, egal ob nur für eine Nacht oder mehrere, nur mit Genehmigung der örtlichen Behörden erlaubt. Auf Privatgrund darfst Du mit Erlaubnis der Grundstücksbesitzer:innen Dein Lager aufschlagen.
Genaueres zum Thema Wildcamping in Italien haben wir Dir in unserem Blogartikel zusammengetragen. Hier erhältst Du auch einige Tipps zum Finden von kleinen, privat vermieteten Stellplätzen.
Die besten Campingplätze auf Sardinen
Mit dem Wildcamping wird es also eher nichts. Zum Glück gibt es ganz viele tolle Campingplätze auf Sardinien, die Dir einen großartigen Blick aufs Wasser und naturnahes Camping, ohne gegen Verbote zu verstoßen, ermöglichen. Je nach Region, in die es Dich verschlägt, haben wir Dir eine kleine Auswahl zusammengestellt.
Camping Costa Rei & Co.
Sardinien ist eine wirklich große Insel. Das heißt, die Wege zwischen den einzelnen Highlights des Landes können teilweise etwas länger ausfallen, gleichzeitig gibt es dadurch aber auch eine ganze Menge unglaublich schöne Strände, malerische Städte, reichlich Campingplätze und ganz viel Gelegenheit, Unvergessliches zu erleben.
Die Costa Smeralda - Der Norden von Sardinien
An der nordöstlichen Küste Sardiniens lockt die Costa Smeralda mit smaragdblauem Wasser und schroffen Felsen. In Porto Cervo, einem beliebten Touristenziel entlang dieses rund 20 Kilometer langen Küstenabschnitts, geht es eher luxuriös (um nicht teuer zu sagen) zu, einen entspannten Bummel am Hafen entlang kann man aber auch ganz ohne Geld auszugeben machen. Die Kirche Stella Maris ist nicht nur sehr schön anzusehen, in ihrem Inneren findest Du auch ein Gemälde, welches dem berühmten Künstler El Greco zugeschrieben wird. Die Costa Smeralda geht über in die Costa Serena, an der Dich traumhafte Dünenstrände erwarten. Ganz in der Nähe kannst Du im Wandergebiet Percorso pedonale die vielfältige Natur der Insel erkunden. Wem der Sinn nach Wassersport steht, ist am Porto Pollo gut aufgehoben.
Ganz naturnah und fernab des Massentourismus kannst Du Dich auf diesem schönen Stellplatz zwischen Eseln und Olivenbäumen niederlassen. Du kannst Dein Lager auch zwischen den beiden Küstenabschnitten im Camping Village Capo d'Orso oder beim Camping Village Acapulco aufschlagen. Bei letzterem kannst Du auch spontan vorbeischauen, da Reservierungen im Vorfeld nicht möglich sind. Auf beiden Campingplätzen erwarten Dich sonnige Stellplätze und das Meer direkt vor der Tür.
Die Costa Rei - Der Osten von Sardinien
Insbesondere entlang der Ostküste Sardiniens wimmelt es nur so von traumhaften Küstenabschnitten und weiteren sehenswerten Spots. Die Costa Rei im Südosten ist bekannt für ihre hellen Strände, Buchten und die felsige, aber grüne Landschaft, die sie umgibt. Weiße Sandstrände und einladendes Wasser findest Du auch am Golf von Orosei. An der Küste der Meeresbucht sorgen die Ausläufer des Bergmassivs Supramonte für eine beeindruckende Felslandschaft. Was den Golf für Urlauber:innen so attraktiv macht, sind die zahlreichen kleinen Strände bzw. Buchten, die oft nur über das Meer oder nach einer Wanderung über die Hochebene erreicht werden können. Am nördlichen Ende des Golfs findest Du die Cala Ginepro. Lange Sandstrände treffen hier auf Kakteen und Palmen, und auch der Campingplatz Porto Sosàlinos überzeugt durch seine ruhige, naturnahe Lage, sein Wellness- und Sport-Programm sowie seinen Strandzugang.
Auch Kulturliebhaber:innen kommen an der Ostküste auf ihre Kosten. Die kleine Gemeinde Bari Sardo liegt nur einige wenige Kilometer von der Küste entfernt, eingebettet in einer Hügellandschaft. Der Torre di Bari, ihr Wahrzeichen, ist nicht der einzige gute Grund für einen Besuch. Wenn Du Dich für Kunsthandwerk und Architektur aus der Zeit der Spanier interessierst, bist Du hier genau richtig. Vom Ort aus lassen sich teils sehr gut erhaltene Turmbauten besichtigen oder ausgedehnte Wanderungen in die abwechslungsreiche, wilde Landschaft unternehmen. Auf Schwimmen und Strandfeeling musst Du auch nicht verzichten, denn ganz in der Nähe erstreckt sich der Sandstrand von Cea. Unser Camping-Tipp für die Umgebung: Camping Marina. Auch hier wird auf Naturbelassenheit großer Wert gesetzt, und im platzeigenen Restaurant kannst Du sardische Spezialitäten und internationale Küche genießen.
Cagliari und die Südküste Sardiniens
Auch die Südküste Sardiniens hat es in sich. Hier findest Du unter anderem die Inselhauptstadt, Cagliari. Du kannst Dich freuen auf eine lebendige Innenstadt, entspannte Stunden am Stadtstrand Poetto, sowie traumhafte Ausblicke auf die Altstadt von dem auf einem Hügel gelegenen Kastell aus. Cagliari hat einiges an beeindruckender Architektur und interessanter Sehenswürdigkeiten in petto, wie beispielsweise den Elefantenturm oder die Kathedrale von Santa Maria, ein Bummel durch die kleinen Gassen oder am Hafen entlang ist aber genauso zu empfehlen, um die Schönheit der Stadt zu entdecken. Natürlich findest Du auch entlang der südlichen Küste jede Menge traumhafte Strände und blaues Meer, vor allem, wenn Du die Panoramastraße zwischen Cagliari und Villasimius entlangfährst. Hier geht es jedoch eher um die tollen Ausblicke und weniger ums Baden.
Vergleichsweise gute Chancen auf nicht allzu überlaufene Buchten hast Du, wenn Du Dich bei der Gemeinde Castiadas umschaust. Lass Dir bei einem Besuch hier aber auch das Hinterland mit Weinbergen und Olivenbäumen nicht entgehen. Als Stellplatz für Deinen Camper bietet sich der am Meer gelegene Campingplatz Capo Ferrato. Wer aber genug vom Strandurlaub hat und sich lieber mal wieder ein bisschen die Beine vertreten will, ist im (streng genommen eher mittig als südlich gelegenen) Nationalpark Gennargentu bestens aufgehoben. Wanderfans kommen hier, zum Beispiel beim Erkunden der Gola Gorropu, eine der tiefsten Schluchten Europas, voll auf ihre Kosten. In der Nähe des Nationalparks befinden sich auch zahlreiche Campingplätze, wie beispielsweise der Campingplatz Mareblù, der eingebettet in einem Pinienwald direkt am Meer liegt.
Costa di Tentizos und der Westen Sardiniens
Der Westen Sardiniens ist (noch) ein kleiner Geheimtipp für Touris. Hier hast Du die besten Chancen, selbst während der Hauptsaison Touristenscharen zu entgehen. Entlang der Westküste gibt es zwischen Bosa, einer Kleinstadt mit bunten Fassaden, die zu den schönsten Orten Italiens zählt, und der interessanten Küstenstadt Alghero einiges zu entdecken und erfrischend leere Strände zu genießen. Die Strecke, welche die beiden Orte verbindet, beweist ein für allemal, dass der Weg tatsächlich das Ziel ist. Die kurvenreiche Route steckt voller traumhafter Ausblicke über das blaue Meer und die grünen Hügel der größtenteils unangetasteten Umgebung. Unter den zahlreichen schönen Buchten zwischen den beiden Städten ist zum Beispiel die Costa di Tentizos, an der es auch privat vermietete Stellplätze gibt. Wenn Du nach Alghero noch etwas weiter fährst, kannst Du die beeindruckende Neptungrotte besichtigen.
Mit dem Camper unterkommen kannst du im Westen Sardiniens zum Beispiel bei La Mariposa bei Alghero. Der Campingplatz mit eigenem Bootsverleih und Privatstrand bietet Dir nicht nur die Möglichkeit für Sport und Spaß im und am Wasser, auch Kletter- und Mountainbiketouren in der Umgebung werden von dem Platz organisiert.
Abenteuer Camping Sardinien - Nichts wie los!
Wie Du siehst, hat die schöne Mittelmeerinsel einiges zu bieten. Urlaub auf Sardinien wird garantiert nie langweilig, und wir hoffen, bei unseren Tipps war der ein oder andere Zwischenstopp oder Campingplatz für Dich dabei. In diesem Sinne - Ciao!
Schlagwörter des Artikels