Norditalien mit dem Camper – Teil I
Artikel von Anna
Norditalien mit dem Camper - eine Route durch vier Länder und traumhafte Natur!
Das Abenteuer beginnt
Sucht man im Netz nach „Vermietungen VW Bus“, erscheinen innerhalb 0.45 Sekunden 2.650.000 Ergebnisse und wo soll man da nur zuerst schauen?
Wir, das sind Sonja und Hubertus und wir entscheiden uns für Off. Off heißt zu diesem Zeitpunkt allerdings noch "CamperBoys", weshalb in diesem Artikel von der Campervermietung "CamperBoys" sprechen werden!
Wir buchen und entscheiden uns für eine Route durch Norditalien mit dem Camper. Von München bis Mailand und zurück. Das passt super, denn am 8. September ist das letzte Konzert der Europatour von Duff McKagan und Shooter Jennings in Milano. Da wollen wir auf jeden Fall hin.
Alles läuft problemlos und Paul von den CamperBoys beantwortet jede unserer Frage superfreundlich.
Wir packen und bei jedem Stück, das mitkommt, steigt die Vorfreude. Hubertus holt den Camper am Flughafen München ab und Los geht’s.
Unser erstes Ziel auf den Weg nach Italien – Locarno. Wir beginnen den Camperboys-Routen-Vorschlag von hinten. Das passt perfekt für Mailand. Vom wirklich schlechten Wetter lassen wir uns nicht die Laune verderben, denn wir haben einen Bus – was wollen wir noch mehr!
Deutschland – Österreich – Liechtenstein – Schweiz – Italien
Die Route nach Norditalien mit dem Camper führt uns durch 5 Länder. Wir streifen kurz Österreich und fahren nach Liechtenstein, denn da waren wir eigentlich noch nie. Vielleicht mal durchgefahren, aber gehalten? Nein, und deshalb entscheiden wir spontan, uns einen schönen Platz für den Bulli zu suchen. Zwar ist das Wetter ist richtig mistig, aber auch das hat seine guten Seiten. Das Schloss in Vaduz sieht bei den tiefen Wolken aus, als wohne Graf Dracula persönlich dort. Gruselige Stimmung draußen, im Bus drinnen umso gemütlicher.
Wir finden „Camping Mittagsspitze“ und ein Schild: „Wir sind schon weg. Sucht euch einen Platz und meldet euch morgen.“ Das ist mal entspannt und genau so mögen wir es.
Der Platz ist ziemlich leer und wir parken mit erahnter sensationeller Aussicht auf die Alpen.
Jetzt ist es Zeit für ein Bier. Die CamperBoys haben dafür gesorgt, dass vier im Kühlschrank stehen und darauf warten, getrunken zu werden. Dankeschön!
Die erste Nacht im Bus auf unserer Reise nach Norditalien. Der Regen prasselt aufs Dach und alles ist gut.
Der San Bernadino-Pass
Der erste CamperBoys-App-Tipp auf dem Weg nach Norditalien ist recht schnell erreicht. Der San Bernadino-Pass. Von den grünen Wiesen, an denen wir gerade noch vorbei gekurvt sind, nichts mehr zu sehen. Schnee!! Wir können es kaum glauben, denn vereinzelt stehen noch Kühe oben auf dem Berg im Schnee. Das Ristorante „Ozpizio Passo“ auf 2067 Metern Höhe hat geschlossen und die Außenbestuhlung ist eingeschneit. Zeit für die erste Schneeballschlacht der Saison. Es war eine gute Idee von den CamperBoys, die Route über den Pass zu nehmen und nicht durch den Tunnel zu rauschen. Wahnsinn, diese Landschaft hier oben! Der San Bernadino-Pass ist ein Erlebnis.
Locarno
Palmen, Oleander und Zitronenbäume. Lago Maggiore in voller Schönheit. Dass es noch die Schweiz ist, merkt man gleich: an den Preisen. Wir finden ein Café mit dem schönen Namen „Bartolomeo“. Es ist gut und teuer. Für zwei getoastete Brote mit Tomate-Mozzarella und zwei Cola legen wir 30 Schweizer Franken auf den Tisch. Nur gut, dass unser Kühlschrank im Bus gefüllt ist. Das Fahren durch die Bergdörfer macht mit dem Bulli richtig Spaß und Ich verliebe mich minütlich mehr in unseren weißen „California".
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Nächster Stopp ist Laveno
Lange Uferpromenaden und nette Cafés überall. Wir halten bei unserer Reise durch Norditalien mit dem Camper bei unserem ersten Stopp auf einen Espresso bei „Patrick‘s Café“ und er schmeckt einfach grandios.
Das Wetter wird besser und besser und wir freuen uns auf den nächsten Halt oben in den Bergen.
Arcumeggia
Ein wirklich genialer Tipp der CamperBoys bei der Reise durch Norditalien mit dem Camper ist das bemalte Dörfchen „Arcumeggia“. Die engen Straßen führen uns auf circa 600 Meter Höhe und nach schier endlosen Kurven, die uns ganz schön ins Schwitzen bringen, liegt es da. Das berühmteste bemalte Dorf der Provinz Varese in Norditalien.
Seit 1957 kommen hier Künstler vorbei und arbeiten an Wandbildern und Fresken. Der kleine Kunstspaziergang lohnt sich. Wir erkunden die Gässchen der Gemeinde und man fühlt sich fast ins Mittelalter zurückversetzt, denn es scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Bis auf die Kunstwerke an den Wände, denn hier wird es auch modern. Es finden sich Bilder zum Thema Auswanderung, Darstellungen von symbolisch allegorischem Charakter, Porträts von den Dorfbewohnern, aber auch religiöse Szenen, Natur und Landschaft. Dass der Zahn der Zeit an den Kunstwerken nagt, sind doch die ersten aus den 50er Jahren, macht gar nichts. Im Gegenteil, es macht die Kunst nur noch spannender.
Ebenfalls einen Besuch wert ist die kleine Kirche im Dorf. Hier sollte man auch nach unten sehen und den wunderschönen Boden betrachten.
Villa Bozzolo
Die Route führt uns zu einem weiteren Highlight Norditaliens. Die Villa Bozzolo in Casalzuigno. Wer Schlösser mag, wird dieses ehemalige Landgut lieben. Gebaut wurde es im 16. Jahrhundert und den wichtigsten Umbau erfuhr die Villa aber zu Beginn des 18.Jahrhunderts, als die Familie Della Porta das Haupthaus und den Garten im Stil des Rokkoko verschönerte. Außen besticht das Anwesen durch einfache Eleganz und gedeckten Farben, das Innere dagegen ist der absolute Rokkoko-Traum. Das Beste aber ist: Es gibt keine Führungen. Man kann alles alleine anschauen und sich die Zeit lassen, die man braucht. Ebenso viel Zeit wie für das Schloss sollte man sich für dessen Garten nehmen.
Wasserfälle in Cittiglio
Noch enger als hoch zu Arcumeggia wird es auf dem Weg zu den Wasserfällen in Cittiglio.
Da parken wir den Bulli lieber auf einem schönen, breiten Parkplatz mitten im Dörfchen und die Welt ist mehr als in Ordnung.
Der idyllische Wanderweg schlängelt sich entlang eines Wildbachs. Der erste Wasserfall ist leicht zu meistern, aber den weiteren Weg sollte man nur mit festem Schuhwerk begehen. Einen wirklichen Weg zum dritten Wasserfall gibt’s dann auch nicht mehr. Oder haben wir den einfach nicht gefunden? Wir drehen um, denn es war auch, ohne alle Wasserfälle gesehen zu haben, eine schöne kleine Wanderung.
Übernachten irgendwo im nirgendwo
So einen fantastischen Stellplatz findet man nicht alle Tage, denn er liegt direkt am See mit Blick auf die andere Uferseite. Himmlisch! Jetzt noch Spaghetti, einen guten roten Italiener und ein bisschen Musik.
Ich verstehe alle, die für Jahre im Van wohnen und arbeiten. Ich will das auch!!
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